Emil Mangelsdorff
Emil Mangelsdorff

Zeit für Bach: „Wurzeln und Flügel“

J.S. Bach als Lernender und Lehrender
  • Donnerstag, 12. September 2024 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Katharina Deserno © Sihoo Kim

Eine Veranstaltung der Frankfurter Bachkonzerte e.V. zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen

Kartenvorverkauf über die Frankfurter Bachkonzerte e.V.

Zur Veranstaltung


Podiumsgespräch mit Prof. Katharina Deserno (Würzburg), Prof. Carsten Wiebusch (Frankfurt) und Prof. Günther Albers (Frankfurt)

Der Premierenabend der zweiten Ausgabe von „Zeit für Bach“ widmet sich dem diesjährigen Thema „Wurzeln und Flügel“. In einem vielseitigen Gesprächskonzert sprechen Katharina Deserno (Violoncello), Carsten Wiebusch (Klavier) und Günther Albers (Klavier) über J. S. Bach als Lernenden und Lehrenden: Was ist über seine Lehrjahre bekannt? Wo liegen seine musikalischen Wurzeln, wie hat er sie weiterentwickelt? Bach hatte einen großen Schülerkreis, darunter auch seine bald weithin berühmten Söhne Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel. Wie haben sie gelernt? Wie haben sie das erworbene bewahrt, verändert oder verworfen? Wie wirkt Bachs Werk als lebendige Quelle der Musikerziehung auch im 21. Jahrhundert fort?

Die Mitwirkenden


Die Cellistin Katharina Deserno ist in Frankfurt am Main geboren. Ihre internationale Konzerttätigkeit als Solistin u.a. mit dem Spanischen Nationalorchester, als Kammermusikerin in verschiedenen Besetzungen und insbesondere im Duo mit dem Pianisten Nenad Lečić ist durch CD-Produktionen, zahlreiche Uraufführungen, Tourneen und Festivaleinladungen sowie Rundfunkübertragungen im WDR, HR, Deutschlandfunk, Radio Clasica, ORF u.v.m. dokumentiert. Katharina Deserno war seit 2015 Professorin an der HfMDK Frankfurt und wechselte 2023 an die Musikhochschule in Würzburg. Zuvor unterrichtete sie an den Hochschulen in Köln und Mainz.

Ihre CDs, die bei den Labels Kaleidos und Wergo erschienen sind, wurden von der Presse vielfach gelobt. Rezensionen sprechen von „vollendetem Spiel“, „technischer Perfektion“ (Rondo-Magazin), „packender Interpretation“ (pizzicato) und ihre Interpretation der Bachsuiten sei „meisterhaft“ (Das Orchester). Ein neues Soloalbum „Deserno plays Dinescu“ liegt nun vor. Ihr Buch über Cellistinnen ist im Böhlau-Verlag erschienen.

Beim Schott-Verlag publizierte sie ein Celloheft, das lange Zeit ein Noten-Topseller war. Sie gab zahlreiche Noteneditionen heraus, zudem ein weiteres Celloheft, das auf Chinesisch übersetzt wurde. Katharina Deserno war jahrelang Künstlerische Leiterin von „Yehudi Menuhin Live Music Now“ Frankfurt und hat diese Funktion ebenso in Würzburg übernommen. Die Künstlerin spielt ein italienisches Violoncello von Carlo Antonio Testore aus dem Jahr 1712, das ihr von einem Mäzen großzügig zur Verfügung gestellt wird.

Katharina Deserno © Sihoo Kim

Carsten Wiebusch, geboren 1969, gehört zu den vielseitigsten und profiliertesten Konzertorganisten seiner Generation und ist Professor für Orgel an der HfMDK Frankfurt sowie Preisträger internationaler Wettbewerbe. Zahlreiche CD- /Rundfunkaufnahmen und eine Internationale Konzerttätigkeit zeugen von seinem ungewöhnlich umfangreichen Repertoire. Neben dem Gesamtwerk von Johann Sebastian Bach und den bedeutenden Werken der Orgelromantik beherrscht er als einer der wenigen Organisten das gesamte Orgelwerk von Olivier Messaien. Außerdem widmet er sich der Kunst der Orgeltranskription und der Interpretation Bachischer Werke in romantischer Aufführungstradition.

Von 1999 bis 2017 war Carsten Wiebusch als Kantor an der Christuskirche Karlsruhe tätig. Hier dirigierte er das gesamte gängige Oratorienrepertoire sowie eine große Zahl Karlsruher Erstaufführungen mit Werken von Max Reger, Lili Boulanger und Benjamin Britten. In dieser Zeit wurde auch die große Klaisorgel erbaut. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet Carsten Wiebusch als Dirigent und Orgelsolist mit dem Badischen Staatstheater, den dortigen Händelfestspielen (Gründung des Händel-Festspielchores) und der Badischen Staatskapelle. Carsten Wiebusch konzertierte in den führenden Orgelkonzertreihen Hamburger Orgelsommer, Bremer Dom, Trierer Orgelsommer, Wiesbadener Orgelsommer und Frankfurter Domkonzerte.

Carsten Wiebusch © Jost Ammon

Die Tätigkeit von Günther Albers als Pianist und Dirigent führte ihn mit nahezu allen namhaften Dirigenten und Sängern unserer Zeit zusammen. Er assistierte u.a. Christian Thielemann für „Der Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen, Kirill Petrenko für „Tristan und Isolde“ bei der Ruhrtriennale, Daniel Barenboim (Wozzeck, Lulu, Simone Boccanegra) und Sir Simon Rattle (Der Rosenkavalier, Katja Kabanova). Als Dirigent wirkte er u.a. am Aalto Theater Essen (u.a. Hänsel und Gretel, The Rake’s Progress), der Deutschen Oper am Rhein (u.a. Alcina, La Fille du Regiment, Uraufführung von „Madame la Peste“), am Nationaltheater Mannheim (u.a. Rigoletto, L’Elisir d’amore), an der Oper Graz (Lulu) und an der Staatsoper Berlin (Orpheus in der Unterwelt, Hosokawas Hanjo).

Er ist gefragter Kammermusik-Partner und als Pianist und Liedbegleiter aktiv. Zu den Sängerinnen und Sängern, mit denen Günther Albers zusammenarbeiten konnte gehören Sophie Koch, Claudia Mahnke, Anna Prohaska, Christine Schäfer, Eva-Maria Westbroek, Placido Domingo, Hanno Müller-Brachmann, René Pape, Peter Seiffert, Roman Trekel u.v.a.

Seit 1999, als Albers die musikalische Leitung des Internationalen Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein übernahm (bis 2004), ist ihm die Aus- und Fortbildung des Sängernachwuchses ein großes Anliegen. Er lehrte an der Universität der Künste Berlin und arbeitet mit dem Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden zusammen. Seit Oktober 2015 ist Günther Albers Professor für die Musikalische Leitung in der Gesangabteilung des FB3 an der HfMDK Frankfurt am Main. Für die Frankfurter Bachkonezrte e.V., in deren Vorstand er ist, konzipiert Günther Albers die Konzertreihe „Zeit für Bach“.

Prof. Günther Albers © privat

Frankfurter Bachkonzerte e.V. zu Gast im Holzhausenschlösschen